Virtuelle Veranstaltung
Déjà-vu? Neue Suche nach alten Antworten
Dienstag, 11. November, 19:00 Uhr
In der fünften und abschließenden Veranstaltung der Reihe Déjà-vu? Neue Suche nach alten Antworten spricht Ofer Waldman mit der amerikanischen Literaturwissenschaftlerin Liliane Weissberg über Moses Mendelssohn, Hannah Arendt und die Frage nach der jüdischen Assimilation. Für Moses Mendelssohn bot eine – zumindest gewisse – jüdische Assimilation an die Mehrheitsgesellschaft die Hoffnung auf politische Emanzipation und soziale Akzeptanz.
Für Hannah Arendt zeigte sich 150 Jahre später diese Hoffnung nicht erfüllt und die jüdische Assimilation gescheitert: Die Philosophin stellte die Assimilationsbewegung selbst in Frage und beharrte auf der Eigenständigkeit der jüdischen Erfahrung als jener von bewussten Außenseitern (conscious pariahs). Wie lässt sich mit Hannah Arendts Urteilen auf die Gegenwartsgesellschaft blicken?
Die Digital Lecture Series setzt sich mit dem Denken jüdischer Intellektueller des 19. und frühen 20. Jahrhunderts auseinander und fragt, welche heute vergessenen Antworten diese Autor*innen auf die aktuellen Herausforderungen jüdischer Existenz in Deutschland geben können.
Wir haben fünf Intellektuelle aus Wissenschaft und Literatur dazu eingeladen, sich diesen Fragen zu stellen: Zu welchen historischen Texten kehren sie zurück, um Antworten auf drängende Fragen der Gegenwart zu finden? Und wie lesen sie die von ihnen gewählten Texte?
Liliane Weissberg
Liliane Weissberg ist Christopher H. Browne Distinguished Professor in Arts and Sciences und Professor of German and Comparative Literature an der University of Pennsylvania. Zugleich ist sie Mercator Fellow am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Aufklärung an der Martin Luther Universität Halle-Wittenberg. Sie forscht und unterrichtet zu deutscher, amerikanischer und französischer Literatur, in den Bereichen Cultural Studies und Literaturtheorie. ,
Unter ihren zahlreichen Veröffentlichungen finden sich eine kritische Edition von Hannah Arendt, Rahel Varnhagen: Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik (2021), die Anthologie Affinität wider Willen? Hannah Arendt, Theodor W. Adorno und die Frankfurter Schule (2011) und Psychoanalysis, Fatherhood, and the Modern Family (2021). Am Jüdischen Museum Frankfurt kuratierte sie die Ausstellung Juden. Geld. Eine Vorstellung (2013), am Deutschen Historischen Museum Berlin die Ausstellung Was ist Aufklärung? Fragen an das achtzehnte Jahrhundert (2024-25).
Ofer Waldman
Der gebürtige Jerusalemer Ofer Waldman zog 1999 als Mitglied von Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchesters nach Berlin. Er absolvierte ein Diplomstudium an der UdK Berlin und spielte in mehreren deutschen und israelischen Kulturorchestern, darunter dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin, den Nürnbergern Philharmonikern und dem Israel Philharmonic Orchestra. Waldman wurde an der Freien Universität Berlin (Germanistik) und der Hebräischen Universität Jerusalem (Jüdische Geschichte) promoviert.
Er ist freier Autor, Journalist und in mehreren zivilgesellschaftlichen NGOs aktiv. 2021 gewann er zusammen mit Noam Brusilovsky den Deutschen Hörspielpreis der ARD für das Hörspiel Adolf Eichmann: Ein Hörprozess (RBB/DLF). Sein literarisches Debüt Singularkollektiv. Erzählungen erschien 2023 im Wallstein Verlag. Im Jahr 2024 erschien im Suhrkamp Verlag unter dem Titel Gleichzeit ein Briefwechsel mit Sasha Marianna Salzmann über die Welt nach dem 7. Oktober 2023.
Wir danken der Berthold Leibinger Stiftung für ihre Unterstützung der Digital Lecture Series.
Für Hannah Arendt zeigte sich 150 Jahre später diese Hoffnung nicht erfüllt und die jüdische Assimilation gescheitert: Die Philosophin stellte die Assimilationsbewegung selbst in Frage und beharrte auf der Eigenständigkeit der jüdischen Erfahrung als jener von bewussten Außenseitern (conscious pariahs). Wie lässt sich mit Hannah Arendts Urteilen auf die Gegenwartsgesellschaft blicken?
Die Digital Lecture Series setzt sich mit dem Denken jüdischer Intellektueller des 19. und frühen 20. Jahrhunderts auseinander und fragt, welche heute vergessenen Antworten diese Autor*innen auf die aktuellen Herausforderungen jüdischer Existenz in Deutschland geben können.
Wir haben fünf Intellektuelle aus Wissenschaft und Literatur dazu eingeladen, sich diesen Fragen zu stellen: Zu welchen historischen Texten kehren sie zurück, um Antworten auf drängende Fragen der Gegenwart zu finden? Und wie lesen sie die von ihnen gewählten Texte?
Liliane Weissberg
Liliane Weissberg ist Christopher H. Browne Distinguished Professor in Arts and Sciences und Professor of German and Comparative Literature an der University of Pennsylvania. Zugleich ist sie Mercator Fellow am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Aufklärung an der Martin Luther Universität Halle-Wittenberg. Sie forscht und unterrichtet zu deutscher, amerikanischer und französischer Literatur, in den Bereichen Cultural Studies und Literaturtheorie. ,
Unter ihren zahlreichen Veröffentlichungen finden sich eine kritische Edition von Hannah Arendt, Rahel Varnhagen: Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik (2021), die Anthologie Affinität wider Willen? Hannah Arendt, Theodor W. Adorno und die Frankfurter Schule (2011) und Psychoanalysis, Fatherhood, and the Modern Family (2021). Am Jüdischen Museum Frankfurt kuratierte sie die Ausstellung Juden. Geld. Eine Vorstellung (2013), am Deutschen Historischen Museum Berlin die Ausstellung Was ist Aufklärung? Fragen an das achtzehnte Jahrhundert (2024-25).
Ofer Waldman
Der gebürtige Jerusalemer Ofer Waldman zog 1999 als Mitglied von Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchesters nach Berlin. Er absolvierte ein Diplomstudium an der UdK Berlin und spielte in mehreren deutschen und israelischen Kulturorchestern, darunter dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin, den Nürnbergern Philharmonikern und dem Israel Philharmonic Orchestra. Waldman wurde an der Freien Universität Berlin (Germanistik) und der Hebräischen Universität Jerusalem (Jüdische Geschichte) promoviert.
Er ist freier Autor, Journalist und in mehreren zivilgesellschaftlichen NGOs aktiv. 2021 gewann er zusammen mit Noam Brusilovsky den Deutschen Hörspielpreis der ARD für das Hörspiel Adolf Eichmann: Ein Hörprozess (RBB/DLF). Sein literarisches Debüt Singularkollektiv. Erzählungen erschien 2023 im Wallstein Verlag. Im Jahr 2024 erschien im Suhrkamp Verlag unter dem Titel Gleichzeit ein Briefwechsel mit Sasha Marianna Salzmann über die Welt nach dem 7. Oktober 2023.
Wir danken der Berthold Leibinger Stiftung für ihre Unterstützung der Digital Lecture Series.
Veranstaltungsort
Das ist eine Online-Veranstaltung.